©Foto:Westfalenhallen Dortmund
Info: Das Waldmobil und seine Chauffeurin bringen das Wissen über den Wald zu den Kindern. Sie bringen die Kinder aber auch zu Exkursionen in den Wald. Dabei wird schnell klar: Viele Kinder sind der Natur in ihrer Umgebung entfremdet. Wie soll es auch anders sein, wenn ihre Eltern auch nicht viel mit Wald und Flur anfangen können. Was den Kindern oft fehlt und warum manche Eltern eine Nachhilfe bekommen, erzählt der Beitrag.
Anmoderation: Kinder wissen immer weniger über die Tiere und Pflanzen in der Natur Bescheid. Das melden jedes Jahr Jugendstudien. Auf der Jagd & Hund, Europas größter Jagdmesse in der Messe Westfalenhallen Dortmund, steht das Waldmobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Dort bringt es Kindern die Natur näher, sie können Mit Stöckchen und anderem Material aus dem Wald basteln. Steht es nicht dort, dann ist es unterwegs zu Schulen und Festen, immer im Dienst der Naturpädagogik für Kinder. Aber wenn Kinder wenig über Wald und Feld wissen, was wissen dann deren Eltern?
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Beitragstext: O-Ton sagt Andrea Hirsch, Waldpädagogin und Chauffeurin des Waldmobils über ihre Einsätze. Denn Kinder sind noch näher am Waldboden und entdecken Käfer, über die ein Erwachsener mit seinem Kopf in den Wolken nur latschen kann. Wissen haben sie auch viel, sagt Andrea Hirsch, allerdings ist es meist theoretisches Wissen, aus Fernsehsendungen oder Internetvideos. Was fehlt, ist die Praxis. Dem aber kann abgeholfen werden. O-Ton Kinder sind schnell zu begeistern und lassen auch schnell alle Hemmungen vor der fremden Umgebung fallen. Wer zum Problem wird, sind die begleitenden Eltern, die öfters distanziert und mit Skepsis der Natur begegnen. O-Ton Dabei ist die Distanz oft gar nicht die Schuld der Eltern, es sind mehr die Umstände, die heute eben anders. Bewohner von Großstädten waren schon immer ein Sonderfall, siehe "Emil und die Detektive". Aber auch ehemals kleine Städtchen sind kräftig gewachsen und bieten weniger Nähe zur Natur. Und dann ist da noch die Arbeit. O-Ton Andere Gründe für eine "bloß kein Schmutz"-Haltung sind auch die Sorge, dass die teuer abgesparte Kleidung kaputt geht, dass die Natur generell als dreckig angesehen wird. Das sorgt dann aber auch dafür, dass Kinder teilweise nicht mal unfallfrei über umgestürzte Bäume klettern können, dass Eltern keinen Sinn für angemessene Kleidung haben und ihre Kinder mit Flip-Flops in den Wald schicken. Dann wird es Zeit fürs Nachsitzen - für die Eltern. Das nennt Andrea Hirsch natürlich nicht so. Die Eltern werden auf den Stand ihrer Kinder gebracht. O-Ton Und auch das sollte gesagt sein: Nicht alle Eltern sind so. Es gibt die Engagierten, die mit ihren Kindern die Umgebung erkunden und mal Nächte mit ihnen draußen verbringen, die ihnen Feuer machen beibringen und erklären, was da für Tiere durchs Unterholz rascheln. Aber sie werden weniger. Harald Schönfelder, Redaktion ... Dortmund
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