©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Einsteiger in die Welt des Reisemobils oder Caravans dürften sich häufig bei gebrauchten Fahrzeugen umsehen, denn die Preise für Neuwagen sind enorm. Doch bei Gebrauchten droht anderes Ungemach, denn früher wurde statt Kunststoff und Aluminium auch gerne Holz verbaut. In der StarterWelt des Caravan Salons geben Experten Tipps für Einsteiger und hier, in den moderierten O-Tönen, sprechen sie über die Schwachstellen von gebrauchten Caravans und Reisemobilen.
Anmoderation: Ob Caravan oder Reisemobil, der Einstieg in die mobile Art des Reisens ist teuer. Wer dann noch eine gute Ausstattung möchte, gibt etwa so viel Geld aus wie für eine Mercedes S-Klasse. Aber wie sieht es mit Gebrauchten aus? Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf haben wir uns in der "StarterWelt", dem neuen Programm für Einsteiger in die Welt des mobilen Reisens, mit den dortigen Experten über Vorteile und Nachteile von gebrauchten Caravans und Reisemobilen unterhalten. Ingo Wagner gehört dazu. Der Chefredakteur des Fachmagazins Caravaning rät, bei der Besichtigung auf das eigene Näschen zu achten.
O-Ton 1: "Also ganz wichtig ist: riecht der Caravan modrig, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Wasser eingedrungen ist ... da helfen Experten gerne auch bei der Beurteilung."
Zwischenmoderation: Schimmel und modriger Geruch sind das eine. Die könnte man zur Not noch mit Schimmel-Ex und Wunderbäumchen bekämpfen. Aber früher waren die Aufbauten auch noch anfälliger. Heute bilden GFK, also glasfaserverstärkter Kunststoff, und Aluminium die tragenden Teile und Karosserie. Früher war dagegen auch viel Holz im Spiel.
O-Ton 2: "Beim Caravan ist ganz wichtig, dass er trocken geblieben ist ... das enthaltene Holz morsch wird und mit der Zeit einfach die strukturelle Stabilität verloren geht."
Zwischenmoderation: Und dann bekommt der Ausdruck "legt sich gut in die Kurve" eine ganz unangenehme Bedeutung. Dasselbe gilt auch für Reisemobile. Denn die hatten früher und haben heute die gleiche Materialien. Bei den Reisemobilen kommt natürlich noch der ganz gewöhnliche Gebrauchtwagenfaktor dazu. Weil sie eher wenig bewegt werden, sollte auch bei wirklich alten Wagen die Technik kaum Probleme bereiten, sagt Heiko Paul, der Ressortleiter Test und Technik vom Fachmagazin Reisemobil International.
O-Ton 3: "Also, Rost, glaube ich, dass der eher ein Problem darstellen könnte ... das lässt sich alles einigermaßen kostengünstig lösen ... Aber Problem bei älteren Fahrzeugen sind einfach die Schadstoffplaketten."
Zwischenmoderation: Denn ohne Partikelfilter gibt es eine gelbe oder rote Plakette. Damit endet der Ausflug in schöne Städte oft am Stadtrand. Ein wenig acht sollten Gebrauchtkäufer bei den sogenannten Teilintegrierten geben. Bei denen stammt das Fahrerhaus vom Basisauto und an das wurde der Kunststoffaufbau angebracht. Normalerweise ist die Naht unproblematisch, hatte der Wagen in seinem Leben aber einen Unfall oder ist verzogen, dann kann die Naht undicht werden. Was die Fahreigenschaften angeht, so sind die älteren Reisemobile natürlich ohne Assistenzsysteme unterwegs und haben teilweise noch nicht mal ABS. Aber was ist mit den Caravans? Ingo Wagner sagt, da sind die Unterschiede zwischen alt und neu geringer.
O-Ton 4: "Generell haben wir natürlich heute größere, breitere, modernere Reifen ... als auch mit Fahrsicherheitssystemen wie Schlingerdämpfungen und so weiter nachrüsten ... auf das Fahrsicherheitsniveau eines aktuellen Caravans bringen - ohne große Kosten."
Abmoderation: Und apropos Kosten: nicht irritieren lassen von hohen Gebrauchtpreisen. Beide Experten haben uns gesagt, dass das Alter weniger eine Rolle spielt als der Zustand des Wagens. Ein 20 Jahre alter, aber gepflegter Wagen hat immer noch seinen Preis, zumindest wenn er wenig gefahren wurde und seine Besitzer ihn gestreichelt statt geprügelt haben.
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