CARAVAN SALON 2015 | 28.08.15 - 06.09.15 | Düsseldorf
Der Griff nach den Sternen: so können Camper Plätze vergleichen
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Info: Ein See, fünf Campingplätze. Doch welcher ist der angenehmste? Unter anderem, damit Urlauber diese Frage leichter beantworten können, haben die Verbände BVCD und DTV vor 15 Jahren die Sterne-Klassifizierung für Campingplätze eingeführt. In den moderierten O-Tönen spricht der Mit-Entwickler des Systems über die Unterschiede, die die Sterne bedeuten.

Anmoderation: Ein Campingplatz braucht eine ebene Fläche, damit in den Wohnwagen niemand vom Bett rollt und eine Wiese ohne Löcher, damit Zeltende ohne Rückenschmerzen durch die Nacht kommen. Toilette und Bad sind irgendwie auch da, man arrangiert sich irgendwie mit den anderen Campern. So war es jahrzehntelang, doch inzwischen reicht das nicht mehr. Die Gäste sind anspruchsvoller geworden, sie greifen zu den Sternen. Denn inzwischen gibt es rund 500 mit einem bis fünf Sternen ausgezeichnete Campingplätze in Deutschland. Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf haben wir uns mit dem BVCD, dem Bundesverband der Campingwirtschaft, über die Sterne unterhalten. Peter Ahrens vom BVCD hat das System Ende der 90-er Jahre mit entwickelt. Er sagt, es ist mit den Hotelsternen vergleichbar, aber doch anders.

O-Ton 1: "Inhaltlich ist es völlig was anderes ... einmal Rezeption und Service ... immer noch größten und für viele Gäste immer noch - erstaunlicherweise - wichtigsten Bewertungskomplex, das ist Sanitärgebäude ... immer wichtiger wird, die Qualität der Standplätze."

Zwischenmoderation: In diesen drei Kategorien nehmen die Prüfer über 40 Einzelpunkte unter die Lupe. Dazu gehört, ob die Betreiber Fremdsprachen beherrschen, ob es eine Nachtwache gibt, wie groß die Stellplätze sind und so weiter. Für jeden Punkt gibt es eine bestimmte Anzahl Sterne, maximal fünf. Zum Schluss werden alle addiert und die Quersumme gebildet. Und voilà: Die Zahl der Sterne für den Campingplatz ist ermittelt. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Was fehlt einem 3-Sterne-Platz zum vollkommenen Glück?

O-Ton 2: "Wer in seinem Sanitärgebäude keine Trennung zwischen Toiletten und Waschräumen hat, also räumliche Trennung ... kann maximal 3 Sterne kriegen, selbst wenn er über das gesamte Spektrum Spitzenwerte hat ... das ist so ein Ausschlusskriterium, als ein Beispiel."

Zwischenmoderation: Allerdings fließen auch atmosphärische Punkte in die Bewertung mit ein, neben dem reinen Abfragen von Zahlen, Daten, Fakten gibt es auch gefühlte Komponenten. Das muss aber nicht heißen, dass die Campingplätze mit 5 Sternen auch zwingend teurer sind. Die Sterne dienen den Gästen wegen des teilweise großen Angebots in den Urlaubsregionen aber als Maßstab.

O-Ton 3: "Weil das Angebot so enorm vielfältig ist, und er kann es eigentlich gar nicht mehr sagen ... wird gesagt, da, wenn ich zwischen drei und fünf Sternen wählen kann, dann nehme ich doch fünf ... entsprechend minimiert wird."

Abmoderation: Letzten Endes aber bedeutet diese Klassifizierung, die der BVCD mit dem Deutschen Tourismusverband entwickelt hat, aber nicht, dass alle anderen Campingplätze schlecht sind. Denn von den 2.800 in Deutschland machen bisher 500 mit. Unter den anderen sind bestimmt etliche Perlen zu finden, die einfach keine Lust auf Sterne haben. Aber sie geben demjenigen, dem es wichtig ist, einen Anhaltspunkt, wo er Qualität finden kann.

O-Ton: Peter Ahrens, Vorsitzender Landesverband Sachsen-Anhalt, Auditor, Mitentwickler des Sterne-Systems, Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V., 39106 Magdeburg
Länge: 1:48 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 02.09.2015 
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