Anuga FoodTec 2015 | 24.03.15 - 27.03.15 | Köln
Preisgekrönt: Der faltbare Göffel
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Info: Irgendwie weiß, ein wenig gratig und nicht besonders nett, wenn er im Mund steckt. Das sind die Standardmaße eines Plastelöffels, den es als Zugabe zum Salat aus dem Supermarkt gibt. Mit dem faltbaren Göffel erreicht das Besteck der Convenience-Produkte eine neue Stufe, er passt nämlich auch in die Verpackung eines kleineren Snacks. Dafür gab es den Deutschen Verpackungspreis 2014.

Anmoderation: Der Salat für die kleine Pause steht ja heute praktischerweise schon mit der Gabel in der Packung im Regal. Aber was ist mit der Müslischale oder dem Joghurt? Deren Packungen sind kleiner und für einen normalen Löffel einfach zu lang. Auf der Anuga Foodtec in der Koelnmesse zeigt der Hersteller Pöppelmann: Was nicht passt, wird passend gemacht. Er zeigt seinen mit dem Deutschen Verpackungspreis ausgezeichneten Falt-Göffel, also eine faltbare Mischung aus Gabel und Löffel, sagt Gerhard Brock von Pöppelmann.

O-Ton 1: "Wenn Sie ne Mahlzeit haben, die Sie gerne unterwegs zu sich nehmen wollen, dann brauchen Sie halt ein bisschen mehr als 50 Gramm ... die höheren Becher liegen meist zwischen 70 und 80 mm Höhe ... und wenn Sie dann an den Boden wollen, sind sie automatisch mit den Fingern drin."

Zwischenmoderation: Das Problem war also: Wie kommt ein 13 Zentimeter langes Essbesteck in einen Standarddeckel von 9,5 Zentimetern Durchmesser? Die Lösung war der faltbare Griff. Der hat einen Bauch auf beiden Seiten und auf der Innenseite Clips. Löffel rausnehmen, Griff zusammenklappen, einklipsen, damit er ja nicht rumeiert, essen - das ist das Prinzip. Dafür kostet er natürlich auch etwas mehr und ist damit kein Besteck für den Discounter, sagt Gerhard Brock.

O-Ton 2: "Es funktioniert dann auch nur für die hochpreisigen Produkte ... muss ich gucken, dass ich auf Salate gehe oder To-Go-Produkte ... und dann sicher weit über einem Euro liegen müssen, rein von den Herstellungskosten, allein für das Produkt."

Zwischenmoderation: Auf der anderen Seite ist auch der Verbraucher, also Sie und ich, ein Problem. Denn der muss den hohen Preis für sein Essen auch zahlen wollen. Und da ist der Deutsche ja eher zurückhaltend. Der Markt für einen faltbaren Göffel liegt daher eher in den Großstädten und im Ausland. Dort ist der Anteil derjenigen, die "to go" kaufen, einfach größer.

O-Ton 3: "Man muss es vielleicht auch geographisch sehen, bin ich eher ländlich unterwegs der bin ich eher in der Stadt unterwegs ... sind wir in Holland gewesen ... und wie sieht es in England aus ... man kann sich aus dem Baukastensystem sein Mittagessen zum Beispiel zusammenstellen."

Zwischenmoderation: Gestresste Büroturmbewohner sind da die natürliche Zielgruppe, genau wie Packspezialisten. Denen und anderen Verpackungsspezialisten war der faltbare Göffel im November 2014 einen Preis wert, den Deutschen Verpackungspreis. Denn der große Vorteil für Lebensmittelhersteller ist, dass der Göffel im Deckel fertig angeliefert wird, sie also bestehende Verpackungsanlagen einfach weiter benutzen können. Und es gibt wahrscheinlich auch andere Gründe.

O-Ton 4: "Man muss ja auch sagen, dass im Verpackungsbereich so richtige Innovationen schwer zu finden sind ... falten müssen und verklipsen müssen, weckt es ja auch ein bisschen den Spieltrieb ... die Vorleistung kommt von uns."

Abmoderation: Mit einem faltbaren Mix aus Gabel und Löffel packt der Hersteller Pöppelmann eine Übergröße in einen Mini. Der Göffel soll den Mittagssnack praktischer und spielerischer aus dem Becher zum Mund führen. Aber noch ist der Erfolg nicht garantiert, denn Hersteller und Kunden in Deutschland sind eher konservativ.

O-Ton: Gerhard Brock, Projektierung / Verkauf, Pöppelmann GmbH & Co. KG, 49393 Lohne
Länge: 2:04 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 25.03.2015 
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