spoga horse (Frühjahr) 2017 | 05.02.17 - 07.02.17 | Köln
Silikon statt Leder: Reithosen mit Grip
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Info: Leder und Kunstleder sind die unangefochtenen Platzhirsche, wenn es um den Besatz von Reithosen geht. Seit kurzem aber macht Silikon ihnen den Platz streitig. Besätze, das sind die mit anderem Material verstärkten Flächen der Reithose, die im Sattel strapaziert werden, also Hintern und Beine. Silikon verspricht besseren Halt und eine flexiblere Hose.

Anmoderation: Eines der wichtigsten Kleidungsstücke für Reiter sind die Hosen. Die sind meist mit starkem Besatz versehen. Der ist üblicherweise aus Leder oder Kunstleder und sorgt dafür, dass die Hose nicht im Sattel gleitet. Der Reiter soll ja fest im Sattel sitzen. Nur müssen die Hosen natürlich mal gewaschen werden und da ist das Leder nicht ganz so kundenfreundlich. Bei den Reitern recht beliebt sind inzwischen Hosen mit Silikonbesatz. Auf der Internationalen Fachmesse für den Pferdesport, der spoga horse in der Koelnmesse, haben wir uns erkundigt, was der Silikonbesatz denn bringt.

O-Ton 1: "Silikon, das ist im Moment sehr in. Man hat halt einen sehr sehr guten Halt am Sattel ... genau dann und da, wo man ihn benötigt ... schön festen Halt auch im Sattel."

Zwischenmoderation: Yvonne Koall vom Hersteller HKM beschreibt die Unterschiede der verschiedenen Besätze. Denn Reiter unterscheiden zwischen Teilbesatz und Vollbesatz. Wer mit seinen Pferden beim Springreiten antritt, wird eher einen Teilbesatz wählen. Dann ist die Innenseite des Knies die Stelle, die Halt am Sattel haben sollte. Wird das Pferd dagegen zum Ausritt aus dem Stall geholt, dann ist eine Hose mit Vollbesatz die bessere Wahl. Dann rutscht der Reiter nicht so sehr im Sattel herum. Anders als beim Leder sind die zu schützenden Stellen nicht großflächig mit Silikon überzogen, sondern mit kleinen Silikon-Punkten übersät, ähnlich wie bei ABS-Socken. Das lässt auch die Verwendung auf leichten Stoffen zu.

O-Ton 2: "Wir haben vor allem für die kommenden Saisons eine Reit-Leggings ... das Tragegefühl ist für uns da ganz ganz wichtig ... mit dem Silikon das beste, was man so haben kann."

Zwischenmoderation: Mit den kleinen auf die Hosen aufgebrachten Silikonpunkten gibt es noch nicht so viel praktische Erfahrung wie mit dem Kunstleder, das schon seit etlichen Jahren im Einsatz ist. Da sind die Schwachstellen bekannt. Es verzieht sich bei der Wäsche, braucht zwischendurch mal intensivere Pflege, die Nähte können sich nach Jahren mal lösen. Die Erfahrungswerte gibt es beim Silikon noch nicht. Ob es genauso viele Jahre hält wie das Leder, das es ersetzt, muss sich erst noch zeigen. Kurzfristig versichern die Hersteller, dass das Material haltbar ist.

O-Ton 3: "Unsere Produkte werden natürlich auch auf Herz uns Nieren geprüft. Und bis jetzt war es so, dass unsere Silikonbesätze Stand gehalten haben, also im Sattel aber auch in der Waschmaschine."

Abmoderation: Seit dem Sommer 2016 haben sich die Silikon- oder "Grip"-Besätze auf den Reithosen etabliert. Manche Nutzer schwärmen in Internetforen von ihnen, manche bemängeln, dass sie zu gut halten, dass sie den Reiter im Sattel festkleben. Nur die Langzeitfrage muss offen bleiben, also ob von den Silikonpunkten nach 10 Jahren noch was übrig ist. Dazu sind die Hosen noch nicht lange genug auf dem Markt.

O-Ton: Yvonne Koall, Leiterin Marketing, HKM Sports Equipment GmbH, 49828 Neuenhaus
Länge: 1:14 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 05.02.2017 
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