INTERMODELLBAU 2017 | 05.04.17 - 09.04.17 | Dortmund
Münsterland: Hommage an einen Flugpionier
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Info: In den frühen Jahren der Fliegerei war Wilhelm Krumsiek ganz vorne mit dabei. Er entwarf ab 1909 eigene Flugmaschinen und legte in den Folgejahren einige Strecken am Himmel zurück. Von seinen in der münsterländischen Stadt Rhede entstandenen Flugzeugen haben noch nicht einmal technische Zeichnungen überlebt. Auf Basis der noch vorhandenen Fotos hat der Borkener Modellbauer Horst Böhm das Pioniergerät nachgebaut und zeigt es auf der Intermodellbau.

Anmoderation: Die Modellflieger sind auf der Intermodellbau mit zahlreichen Flugzeugen und Drohnen vertreten. Teilweise haben sie wahre Kunstwerke zusammengebaut. Ein solches Kunstwerk stammt auf dem münsterländischen Borken. Dort hat sich Horst Böhm an die Fluggeschichte der Stadt Rhede erinnert. In der Messe Westfalenhallen Dortmund stellt er seinen Nachbau einer Maschine eines Flugpioniers aus. Noch ist das Modell nicht geflogen, auf der Präsentationsfläche der Modellflieger steht es aber schon als eine der Attraktionen. Weil der Modellbauer selber nicht nach Dortmund gekommen ist, erzählt der Vizepräsident des Deutschen Modellflieger Verbandes, Ludger Katemann, die Geschichte des Fliegers.

O-Ton 1: "Ja, dies Flugzeug: Das besondere daran ist, dass dies Flugzeug aus einem Foto von 1909 entstanden ist ... Das hat der Horst Böhm aus Borken zum Anlass genommen, das Flugzeug flugfertig auch nachzubauen ... keinerlei Zeichnungen oder Pläne hatte  ... und dann natürlich auch zusammenbauen."

Zwischenmoderation: Das Vorbild des Modells war eine der vielen Flugmaschinen des beginnenden Flugzeitalters. Etliche Schrauber und Bastler machten sich daran, in die Luft zu gehen. Einige kamen sogar heil wieder runter. Zu denen gehörte der Flugpionier aus Rhede, er hielt sich wacker und mit einigem Erfolg in der Luft des westlichen Münsterlandes und Niederrheins.

O-Ton 2: "Das Vorbild war ein Fabrikant aus Rhede, der Herr Krumsiek, der dann auch beim Fliegen im Jahre 1909 eine Flugschule gegründet hat ... und den Flugapparatebau gefördert."

Zwischenmoderation: Dort war er dann auch Fluglehrer, nahm an Wettbewerben teil und wurde im Ersten Weltkrieg als Flieger eingesetzt. Bis zu seinem Tod in den 60-er Jahren bleibt er der Leidenschaft treu, macht spät sogar den Segelflugschein. Und genau wie sein Flugapparat ist auch das heutige Modell eine Meisterleistung. Denn für das Modell gibt es nur das Foto als Grundlage, sagt Ludger Katemann.

O-Ton 3: "(Lacht) Da spielt natürlich einen Riesenfaktor die große Erfahrung. Gebaut hat das der Horst Böhm  und der ist 86 Jahre alt und ich denke mal, davon hat der 70 Jahre Flugerfahrung ... da zählt dann die große Erfahrung."

Zwischenmoderation: So detailliert das gute Stück auch ist und so nahe es dem Original kommen soll: Geflogen ist die Maschine noch nicht. Die Ausstellung heil zu erreichen war erst mal wichtiger.

O-Ton 4: "Ja dies Teil, muss ich sagen, ist noch nicht in der Luft gewesen ... dass hier und da Probleme entstehen und eventuell ein kleiner Schaden entsteht. Der Erstflug wird erst nach der Intermodellbau erfolgen."

Abmoderation: Und das wird wohl rund 105 Jahre nach einem der spektakulären Flüge der damaligen Zeit sein. Im April 1912 besuchte Wilhelm Krumsiek mit seinem Flieger die Stadt Emmerich und ließ sich vom Boden aus bejubeln. Damals taugten die Flieger noch als Stadtgespräch.

O-Ton: Ludger Katemann, Vizepräsident, Deutscher Modellflieger Verband e. V., 53123 Bonn
Länge: 1:51 (4 O-Töne, einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 05.04.2017 
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